Fair geht vor!
Kakao wächst in Ländern, in denen die Menschen oft sehr arm sind. Früher bezeichnete n sie als "Dritte Welt-Länder". Viele dieser armen Länder liegen in den Tropen, das sind die Länder nördlich und südlich des Äquators, wo es das ganze Jahr über gleichmäßig warm ist. Sehr oft verdienen die Menschen in den Ländern des Südens ihren Lebensunterhalt als Bauern. Sie erzeugen landwirtschaftliche Produkte, die sie an die reichen Länder verkaufen können, z.B. Kaffee, Bananen oder auch Kakao. Solche Produkte nennt man auch "cash-crops".
Kakaobohnen gehören zu den wertvollsten
landwirtschaftlichen Produkten. Der Preis, den die Bauern für ihren Kakao bekommen,
reicht aber für immer weniger.
Zum Beispiel konnte sich im Jahr 1980 ein Bauer von dem Erlös eines
Sackes Kakao ein modernes Radio kaufen. Im Jahr 2000 war der Preis für Kakao so sehr
gesunken, dass der Bauer sechs Säcke verkaufen musste, wenn er ein
Radio wollte. Heute müsste ein Bauer für ein Smartphone 10 Säcke Kakao verkaufen.
Weil die Preise stark schwanken und die Bauern für die gleiche
Arbeit relativ gesehen immer weniger Geld bekommen, können viele Familien kaum noch
von dem Erlös leben. Eine Möglichkeit ihre Situation zu verbessern
ist der Faire Handel. Dabei werden für den Kakao feste und angemessene Preise
bezahlt. So können die Menschen ihren Lebensunterhalt decken.
Miriam erzählt
Miriam, die 12-jährige Tochter eines Kakao-Bauern in der Dominikanischen Republik, erzählt uns von ihrem Leben mit dem Kakao.
"Hallo,
ich bin Miriam, 12 Jahre alt und komme aus der Dominikanischen Republik. Mein Vater ist Kakao-Bauer
und ich möchte euch etwas über unser Leben erzählen.
Unsere Familie, also meine Eltern, meine drei Geschwister und ich leben
vom Kakao-Anbau. Wir Kinder müssen natürlich mitarbeiten.
In der Erntezeit helfen wir unseren Eltern beim Aufspalten der Früchte und beim
Fermentieren und Trocknen der Bohnen. Zum Glück können wir
auch eine Schule besuchen. Viele Kinder von Kakao-Bauern haben keine
Möglichkeit zur Schule zu gehen, weil ihre Eltern zu wenig verdienen.
Wir haben mehr Glück, denn mein Vater ist Mitglied in der Kooperative
FUPAROCA, in der sich 150 Kleinbauern zusammengeschlossen haben. Mein
Vater sagt oft, wie froh er ist bei FUPAROCA zu sein, nicht nur, weil
er für seinen Kakao einen fairen Preis erhält.
Die Berater der Kooperative haben ihm zum Beispiel gezeigt, wie man Bio-Kakao anbaut. Das ist viel gesünder,
weil er die Pflanzen nicht mit chemischen Mitteln spritzen muss. Außerdem
bekommt er für sein wertvolles Bio-Produkt mehr Geld als für
anderen Kakao. Auch meine Mutter hat bei FUPAROCA schon viel gelernt,
z.B. über Landwirtschaft und Verwaltung.
Wenn du Produkte, die mit FUPAROCA-Kakao hergestellt wurden, einmal
probieren möchtest, dann hast du Glück. Du kannst sie auch
in Deutschland kaufen."
Kann jeder beim Fairen Handel mitmachen?
Natürlich kann nicht jeder einem Bauern in Südamerika oder Afrika den Kakao direkt abkaufen, aber bei uns werden Produkte verkauft, die aus direktem fairem Handel stammen, z.B. von FUPAROCA. Wenn man die Bauern und ihre Familien unterstützen will, sollte man beim Einkauf besonders darauf achten.
Wie erkennt man fair gehandelte Produkte?
Man muss sich eine Tafel Schokolade schon etwas genauer anschauen, wenn man herausfinden will, ob sie aus direktem fairem Handel stammt. Fair gehandelte Schokolade bekommst du auf jeden Fall im Weltladen. Auch im Bioladen bekommst du Schokolade mit Direktem-Handel oder Fair-Symbolen. Das Besondere dabei ist, dass die Produkte nicht nur aus Fairem Handel, sondern zusätzlich aus ökologischem Anbau stammen.